An diesem Freitagabend sind immer weniger Menschen am Caprivi-Campus anzutreffen, nach und nach erlöschen die Lichter der Hochschule. Nur in der Caprivi-Lounge (kurz CaLo) herrscht noch rege Betriebsamkeit. Seit dem Nachmittag räumen und dekorieren wir, füllen die Kühlschränke und sind voller Spannung, was uns wohl heute Abend erwarten wird. Werden wohl ein paar Menschen zu unserem interkulturellen Abend kommen, zu der wir – das Campus ohne Grenzen-Team – Studierende und Geflüchtete eingeladen haben?

Überraschung!

Als ich mich um kurz vor acht auf den Weg mache, eine Gruppe von Flüchtlingen von der Unterkunft in der Landwehrstraße abzuholen, trudeln schon die ersten Gäste ein. Doch was mich erwartet, als ich eine Stunde später auch in der CaLo eintreffe, übertrifft alles: Der Raum ist erfüllt von neugierigen, schwatzenden und lachenden Menschen verschiedenster Herkunft.

Eigentlich wäre nun Zeit für die öffentliche Begrüßung, doch ich traue mich gar nicht so wirklich die gute Stimmung mit unserem geplanten Programm zu stören. Ein paar Worte zum Projekt sind schnell gesagt und die Spiele, die wir uns zum Eisbrechen überlegt haben, werden auf das Nötigste zusammengeschrumpft. Die waren außerdem für wesentlich weniger Menschen ausgelegt! 😉

Verschiedene Kulturen und gleiche Träume

Adnan hilft uns bei der Übersetzung ins Arabische (Danke!) und so kann man bald sein eigenes Wort nicht mehr verstehen, als sich angeregt über Sport, Essen und große Träume ausgetauscht wird.

Den musikalischen Auftakt macht Sam aus dem Campus ohne Grenzen-Team mit ihrem ersten selbstgeschriebenen Song und Jess und Linus geben einen kleinen Ausschnitt deutscher Poplieder zum Besten. Arm in Arm schunkeln wir zu Anna Depenbuschs „Tim liebt Tina“ und beim Lalala-Refrain sind alle dabei. Spätestens als Tarek sein Handy an die Anlage ansteckt, hebt es jeden aus den Stühlen. Tanzend, laut lachend und klatschend wird die Temperatur in der CaLo binnen zehn Minuten auf gefühlte 100 Grad erhöht.

Am Schluss packen alle beim Aufräumen mit an, es werden Handynummern ausgetauscht und sich schon für das nächste Mal verabredet. Das Campus ohne Grenzen-Team dankt allen für diesen schönen Abend. Wir haben viele neue Freunde gefunden und hoffen, euch bald wieder zu sehen.

 Herzlich willkommen in Osnabrück und an der Hochschule!