Sven Lüdemann – auch Svopo genannt – hat sich neben seinem Studium in zahlreichen Gremien engagiert. Woher der Name Svopo kommt und was ihn motiviert sich zu engagieren, erzählte er Sergej im Interview “Unter Freunden”.


In unserem Interviewformat “Unter Freunden” stellen wir euch Personen der Hochschule vor, die besonders aktiv sind oder eine besondere Geschichte zu erzählen haben. Also bekommt einen Eindruck davon, wer eigentlich hinter euren Hochschulfreund*innen stecken. Du hast auch etwas Interessantes zu erzählen? dann melde dich gerne unter pr@hochschulfreun.de mit deiner Geschichte. Wir freuen uns!



Hochschulfreunde: Hallo Sven! Schön, dass du während der Lernphase ein wenig Zeit für dieses Interview gefunden hast. Wir möchten zukünftig gerne ein neues Format auf hochschulfreun.de namens “Unter Freunden” etablieren, da du ein alter Hase in der Gremienarbeit bist, wollte ich mit dir beginnen, bevor du der Gremienarbeit aufgrund deines Studienabschlusses den Rücken kehrst. Also fangen wir an.

Wie geht es dir gerade?

Sven: Es geht mir in Ordnung. Den Semesterbetrieb habe ich erfolgreich abgeschlossen. Jetzt geht es an die Prüfungen. Drei Klausuren habe ich insgesamt vor mir. Im Semester war aber sehr viel zu tun, daher ist der Druck jetzt geringer geworden.

Wie bleibst du mit/trotz Corona bei den Vorlesungen am Ball?

Das frage ich mich auch jeden Tag. Aber irgendwie klappt es dann doch. Für mich und meine Kommiliton*innen ist die Pandemie natürlich eine große Herausforderung. Sonst hat man sich für Gruppenarbeiten getroffen und gemeinsam Dinge erarbeitet. Heute ist jeder zuhause, und man „trifft“ sich digital. Das ist nicht das Gleiche. Aber wir machen das beste draus. Das Studium ist sehr interessant und meine Kommilton*innen und ich schaffen es, uns täglich zu motivieren. Dafür bin ich ihnen dankbar.

Welche ehrenamtlichen Aufgaben hast du während deines Studiums übernommen?

Ich war knapp drei Jahre Referent für Hochschulpolitik im AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss). Außerdem ein Jahr studentischer Vertreter im Fakultätsrat der Fakultät WiSo (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften) und im Senat der Hochschule. Darüber hinaus bin ich aktuell in einer Arbeitsgruppe der Hochschule im Bereich Studium und Lehre und dann noch so Kleinkram rechts und links. Ende 2017 wurde ich Teil des Orga-Teams des Terrassenfestes und jetzt bin ich fast ein Jahr Kassenwart vom Terrassenfest Osnabrück e.V., leider ohne das Terrassenfest 2020.

Wie bist du zu deinem gremienspezifischen Spitznamen “Svopo” gekommen?

Es gab im AStA schon einen Sven. Das geht halt nicht. Andere Namen werden doppelt akzeptiert, aber bei Sven ist das leider nicht der Fall. So wurde der Name des Referates im AStA (HoPo, Anm. d. Red.) mit meinem eigenen Namen kombiniert. Raus kam der Name “Svopo”.

Hast du dich schon vor deiner Zeit an der Hochschule Osnabrück ehrenamtlich engagiert?

Ja. Ich bin seit ca. 20 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr meines Heimatdorfes aktiv.

Wie bist du zu deinem Ehrenamt in den studentischen Gremien gekommen? Welche Kompetenzen hast du mitgebracht?

Zu den Kompetenzen: nichts Besonderes, Zeit und Motivation. Mehr nicht.

Zur Geschichte: Ich war als Hilfskraft an der Fakultät WiSo angestellt, worüber ich dann in stärkeren Kontakt mit den studentischen Gremien gekommen bin. Mit Marius (meinem späteren Referatskollegen, bzw. mein Vorgänger) habe ich so z.B. mal einen Abend an der Caprivi-Lounge-Theke verbracht. Ich hatte ein wenig Zeit über im Studium, irgendwie fehlte mir was. So habe ich nach Beschäftigung gesucht und schon das erste Mal vom AStA erfahren.

Kurze Zeit später habe ich einen AStA-Referenten angequatscht und gefragt, ob noch Referate im AStA frei seien. Am nächsten Morgen ging ich mit meinem Chef essen. Als wir Sergej vom AStA-Büro am Westerberg abholten, öffnete Sergej die Tür und sagte “Ah, du bist also der neue HoPo”. Das werde ich nie vergessen, der AStA-Referent hatte mein Interesse innerhalb von 24 Stunden bereits verbreitet.

Was hast du bis jetzt in dem Ehrenamt gelernt? Welche zusätzlichen Kompetenzen hast du durch welche Aufgaben erlangt?

Um nur ein paar Buzzwords zu nennen: Kommunikation, Teamwork, Präsentations-Skills, Diskussionsprozesse, Veranstaltungsorganisation, Projektmanagement, Belastbarkeit, Soft-Skills, Selbstorganisation.

Denkst du, du kannst die gewonnene Erfahrung auch in deinem Berufsleben brauchen?

Ja. Ich denke, insbesondere die oben genannten Kompetenzen sind sicherlich hilfreich.

Frustet dich die Gremienarbeit manchmal und was war dein Tiefpunkt in der Gremienarbeit?

Ja, sie hat mich ständig gefrustet. Demokratische Prozesse, Mitbestimmung, Teilhabe und Diskussion tun manchmal weh, sind langatmig und erscheinen manchmal unnötig. Manchmal stressen einen die Strukturen, manchmal sind es einzelne Personen und deutlich häufiger man selber.

Ich hatte aber nicht diesen einen Tiefpunkt. Phasenweise hat man einfach mal keinen Bock mehr.

Was war dein absolutes Highlight der Gremienarbeit?

Allem Frustrierenden zum Trotz hat es sich doch gelohnt. Man hat oft Punkte, an denen man verzweifelt. Dennoch war die ganze Gremienzeit der letzten Jahre extrem geil für mich. Das absolute Highlight war das Gelingen der ersten Hochschulwahlen, für die ich verantwortlich war. Das war im November/Dezember 2017. Ich habe da enorm viel Zeit reingesteckt und letzten Endes hat das Meiste wirklich gut funktioniert.

Vielen Dank Sven!

Das Interview wurde am 21.01.2021 über Zoom durchgeführt.

Autor: Sergej Friesen ist Mitarbeiter des Allgemeinen Studierendenausschusses